Die Kohlekraft ist derzeit der wichtigste Baustein des Energiesektors in Polen. Rund 70 Prozent seines Stroms produziert Polen derzeit mit Kohlekraftwerken. Deutschlands Nachbarland gilt als der größte Förderer von Steinkohle in der EU. Laut Plänen der Regierung in Warschau soll 2049 damit jedoch Schluss sein und die letzte Zeche schließen. Um die Kohleverstromung als stabile Energiequelle insbesondere für die Industrie des Landes zu ersetzten, will das Land insgesamt zwei Atomkraftwerke errichten. Den Zuschlag für den Bau der ersten Anlage bekam nun das US-Unternehmen Westinghouse Electric Company. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki schrieb diesbezüglich am Freitagabend auf Twitter:
“Das enge Bündnis Polens mit den USA garantiert den Erfolg der gemeinsamen Initiativen.”
In seinem Tweet betonte er, dass Warschau bei der Durchführung des Kernenergieprojekts auf die “bewährte und sichere Technologie” von Westinghouse Electric Company setze. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris und US-Energieministerin Jennifer Granholm gefallen, erklärte Morawiecki.
Silny sojusz 🇵🇱-🇺🇸 daje gwarancje powodzenia wspólnych inicjatyw. Po ostatnich owocnych rozmowach z @VP K. Harris i @SecGranholm potwierdzamy realizację projektu jądrowego w sprawdzonej i bezpiecznej technologii @WECNuclear. Dziękuję @USAmbPoland za współpracę. Uchwała RM w środę
— Mateusz Morawiecki (@MorawieckiM) October 28, 2022
Nach Berichten polnischer Medien hatten sich auch Firmen aus Frankreich und Südkorea um den Auftrag beworben. Wie der Nachrichtensender TVN24 berichtete, muss die polnische Regierung noch ihre formelle Zustimmung für die Entscheidung erteilen, die aber nach der Ankündigung Morawieckis als sicher gilt. Der Ministerrat werde am kommenden Mittwoch einen entsprechenden Beschluss fassen.