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Medien: Deutschland bricht Rüstungsprojekte der Armee wegen Inflation und schwachem Euro ab

Medien: Deutschland bricht Rüstungsprojekte der Armee wegen Inflation und schwachem Euro ab

Quelle: Gettyimages.ru © David HeckerBundeskanzler Olaf Scholz inspiziert militärische Ausrüstung während eines Besuchs im Ausbildungszentrum der Bundeswehr in Ostenholz bei Hodenhagen, Deutschland, 17. Oktober 2022.

Die Bundesregierung streiche wegen der hohen Inflation und der Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro eine Reihe von Aufrüstungsprogrammen für die Bundeswehr, berichtete die Zeitung Handelsblatt unter Berufung auf ungenannte Politiker und Vertreter der Rüstungsindustrie.

Die Inflation und der starke US-Dollar hätten die geplanten Waffenkäufe teurer gemacht als ursprünglich angenommen, wobei Projekte für die Marine und die Luftwaffe besonders betroffen seien, so die Zeitung. Eine mit der Situation vertraute Quelle behauptete:

“Da viele Projekte über fünf bis sieben Jahre laufen, schafft die Inflation in der Dimension ein ernstes Finanzproblem.”

Nach Angaben der Zeitung handele es sich dabei um die dritte Serie von K130-Korvetten, neue Eurofighter-Flugzeuge in der Version für elektronische Kampfführung, neue Fregatten sowie neue Panzerhaubitzen, die als Ersatz für die an die Ukraine gelieferten Maschinen bestellt werden sollten.

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Darüber hinaus werde die Bestellung von US-Kampfjets der fünften Generation F-35 gekürzt, da Berlin die Käufe auf dem Vorkrisenniveau des US-Dollars gegenüber dem Euro kalkuliert hatte. Der starke US-Dollar verteuere die Einfuhren aus den USA, was sich auf die Pläne zum Kauf der Ausrüstung auswirkt.

Eine ungenannte Quelle in der Koalitionsregierung sagte der Zeitung, dass die Größe der zweiten Charge von Puma-Schützenpanzern, für die man in diesem Jahr 304 Millionen Euro ausgeben wollte, von Woche zu Woche abnehme.

Unterdessen hätten Vertreter der Rüstungsindustrie beklagt, dass der 100-Milliarden-Etat nicht ausreicht, um die Wünsche der Bundeswehr zu erfüllen. Einem von ihnen zufolge werden 200 Milliarden Euro benötigt.

Politico hatte letzte Woche berichtet, dass die europäische Finanzstabilisierungsfazilität, die den Ländern helfen soll, die an die Ukraine gelieferten Waffen zu ersetzen, nicht in der Lage war, die Flut von Erstattungsanträgen zu bewältigen.

Die westlichen Länder sehen sich aufgrund der Sanktionen gegen Moskau und der Abkehr von russischen Kraftstoffen mit steigenden Energiepreisen und einer Rekordinflation konfrontiert. Vor dem Hintergrund höherer Brennstoffpreise, insbesondere für Gas, hat die Industrie in Europa ihren Wettbewerbsvorteil weitgehend eingebüßt, was sich auch auf andere Bereiche der Wirtschaft auswirkt.

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