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Proteste nach Präsidentenwahl in Brasilien: Auto fährt in Straßenblockade von Bolsonaro-Anhängern

Proteste nach Präsidentenwahl in Brasilien: Auto fährt in Straßenblockade von Bolsonaro-Anhängern

Quelle: AFP © ANDERSON COELHOAuf dem Bild: Anhänger des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro marschieren am 2. November zu den Kasernen des 63. Infanterie-Bataillons in Estreito, Bundesstaat Santa Catarina, um ein Durchgreifen des Militärs zu fordern.

Am Mittwoch ist es auf einer von Anhängern des abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro blockierten Straße zu einem Zwischenfall mit Verletzten gekommen. Ein PKW-Fahrer fuhr in der Gemeinde Mirassol im Bundesstaat São Paulo in die Menschenmenge. Dabei erlitten 17 Personen Verletzungen, zwei Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Unter den Betroffenen waren auch zwei Mädchen im Alter von zehn und elf Jahren sowie drei Militärpolizisten.

Nach Angaben des Nachrichtenportals G1 wurde der PKW-Fahrer von der Polizei festgenommen. Die Beamten mussten ihn vor der wütenden Menschenmenge schützen, sein Auto wurde demoliert.

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Die brasilianische Staatsanwaltschaft forderte am Mittwoch die Bundespolizei auf, wegen der landesweiten Straßensperren eine Untersuchung einzuleiten. Auch das bisherige Vorgehen der Verkehrspolizei solle geprüft werden, hieß es.

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Am selben Tag rief der noch amtierende Staatschef seine Anhänger auf, die Straßensperren aufzuheben. Denn sie beeinträchtigten die Bewegungsfreiheit der Menschen und schadeten außerdem der brasilianischen Wirtschaft. In der ersten öffentlichen Stellungnahme nach seiner Wahlniederlage begrüßte Bolsonaro zugleich die Demonstrationen seiner Anhänger. Sie seien das Ergebnis von Empörung und einem Gefühl der Ungerechtigkeit über die Art und Weise, wie der Wahlprozess durchgeführt worden sei. Andere Demonstrationen auf Plätzen und an öffentlichen Orten seien Teil des demokratischen Spiels.

Bolsonaros Anhänger hatten in der Nacht zum Montag begonnen, Straßensperren zu errichten, nachdem der linke Präsidentschaftskandidat und Ex-Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva in der Stichwahl 50,9 Prozent der Stimmen auf sich vereint hatte. Nach G1-Angaben wurden am Mittwochnachmittag in diversen Regionen Brasiliens noch 150 Straßensperren registriert. Die Polizei löste nach eigenen Angaben insgesamt 688 Blockaden auf.

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Am Mittwoch versammelten sich darüber hinaus Tausende von Anhängern des abgewählten Staatschefs vor Militäreinrichtungen in Metropolen wie Rio de Janeiro, São Paulo und Brasília, um ein Eingreifen des Militärs zu fordern. Derartige Aktionen wurden über die sozialen Netzwerke organisiert. Das Nachrichtenportal UOL zitierte eine Protestierende, die behauptete, dass die Wahl alles andere als sauber gewesen sei. Die Armee solle die Kasernen verlassen und die Bevölkerung vor dem Kommunismus schützen. Bislang wurden aber keine Zwischenfälle vor den Militäreinrichtungen gemeldet.

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