Bei ihrem wöchentlichen Briefing für in- und ausländische Journalisten am 2. November in Moskau ging die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf militärische Muskelspiele Norwegens in der russisch-norwegischen Grenzregion ein. Die norwegische Regierung hatte zuvor für ihre Streitkräfte das Regime der erhöhten Einsatzbereitschaft ab dem 1. November erklärt und zusätzliche Maßnahmen zur “Stärkung der nationalen Sicherheit” ergriffen.
Sacharowa widersprach der Darstellung aus Oslo, die Russische Föderation habe dafür einen Grund gegeben und sei für die “ernsteste militärisch-politische Situation in Europa seit Jahrzehnten” verantwortlich:
“Nein, es sind nicht unsere Handlungen, die dazu geführt haben. Es sind Ihre Handlungen. Sie sind der ‘kollektive Westen’, der allen relevanten Blöcken, Bündnissen usw. beitritt. Diejenigen, die noch nicht einmal dazugehören, machen die Politik Washingtons mit. Sie waren es, die die Lage auf dem europäischen Kontinent destabilisiert haben.”
Auffällig, so die Sprecherin des Außenministeriums, sei die Widersprüchlichkeit der Argumentation des offiziellen Oslo: Die norwegische Regierung räume offen ein, dass es “keine Anzeichen dafür gibt, dass Russland beabsichtigt, seine militärischen Aktivitäten auf andere Länder auszuweiten”. Sie rechtfertige aber zugleich die militärischen Maßnahmen mit der Notwendigkeit, ein Signal der “Bereitschaft zur Selbstverteidigung” zu senden.